Herren schreiben Vereinsgeschichte!

Es ist vollbracht. Seit dem vergangenen Samstag ist es amtlich: Der Eichenauer Sportverein stellt erstmals in seiner Vereinsgeschichte eine Herrenmannschaft in Bayerns höchster Spielklasse.

Nach dem die Mannen um Aufstiegs-Coach Radukic die Saison mit einem sensationellen Lauf von 23 ungeschlagenen Spielen beendeten, reichte dies “nur“ für den zweiten Tabellenplatz. Da sich die Spielgemeinschaft Würm-Mitte keinen Ausrutscher mehr erlaubte, ging der Weg des ESV in die Relegation. Ein bereits beachtlicher Erfolg. Hätte uns das nach der vorherigen Saison jemand gesagt – keiner hätte es wohl für möglich gehalten.

Gegner in den beiden wichtigsten Spielen des ESV war die Mannschaft der HSG Lauf/Heroldsberg. Ähnlich wie in unserer nahen Vergangenheit, kämpfte das Team oft gegen den Abstieg und spielte dieses Jahr mit einem ähnlichen Kader die Saison ihres Lebens. Auf der Zielgeraden schalteten sie die Legionärstruppe aus Heidingsfeld aus und sicherten sich im Endspurt mit einem Sieg beim Tabellenersten den zweiten Tabellenplatz.

Der ESV war also gewarnt und wusste, dass die Laufer, die ihre Saison ebenfalls krönen wollen, eine schwere Hürde darstellen würden.
Am Donnerstag um 16:30 Uhr ging es dann endlich los. In einem komplett ausverkauften und in rot gekleideten Budrio-Tempel, der seinem Namen alle Ehre machte und für eine noch nie dagewesene Stimmung sorgte, erwischten die Starzelbacher gleich einen Monsterstart. Mit 5:0 ging die Starzelbach-Crew in Führung und die sichtlich angeknockten Laufer mussten früh ihr Time-Out ziehen.
Das zeigte auch Wirkung und die Gäste kamen nun besser in Spiel und verkürzten auf 8:5. Doch der ESV übernahm angetrieben von den nimmermüden ESV-Fans wieder das Zepter und erhöhte erneut auf fünf Tore (12:7). Beim Stand von 15:11 ging es in die Pause.

So gelang es dem ESV vorentscheidend auf 24:15 davonzuziehen. In der 45ten Minute betrug die Führung dann zum ersten Mal 10 Tore. Doch man merkte, dass sich die Laufer noch einmal aufbäumten, um sich die Chancen für das Rückspiel zu wahren. Leider gelang dem ESV in den letzten sieben Spielminuten kein Treffer mehr und somit verkürzte Lauf/Heroldsberg auf 30:23. Der Sieg hätte zwar noch etwas deutlicher ausfallen können, wenn man die letzten Minuten konzentrierter zu Ende gespielt hätte, doch insgesamt musste man mit der Leistung und dem Ergebnis absolut zufrieden sein.
Ein Tag Pause. Ein Training.

 

Und schon ging es mit dem Bus nach Lauf. Die Eichenauer wussten, dass die HSG noch einmal alles versuchen wird und man noch mindestens eine Halbzeit an die Leistung des Hinspiels anknüpfen müsse. Die zahlreichen Eichenauer Fans sorgten mit ihren Fangesängen bereits beim Warmmachen für Gänsehaut bei den Spielern. Dementsprechend motiviert ging die Truppe in die Partie.
Auch diesmal glückte der Start und die Eichenauer gingen mit 3:0 in Führung. Doch die Laufer bekamen diesmal schneller die Kurve und glichen postwendend wieder zum 4:4 aus, ehe sie das einzige Mal in der Partie in Führung gehen konnten (5:6). Dass der ESV den Spieß wieder umdrehte, lag erneut an der sehr stabilen Deckung und zwei überragenden Torhütern. So gelang es dem ESV immer wieder leichte Tore aus dem Gegenstoß zu erzielen und man konnte mit einem 13:11 Vorsprung in die Pause gehen.

Wieder zurück auf dem Spielfeld erwischten die Starzelbacher Buam erneut den besseren Start und zogen weiter auf 17:11 davon, somit betrug der aufaddierte Vorsprung bereits 13 Tore und auf den Rängen machte sich so langsam endgültige Party Stimmung breit.
Doch dass die Laufer eine Truppe sind, die nicht aufgibt, wusste man bereits aus dem Hinspiel, trotzdem gelang es ihnen auf 20:17 zu verkürzen. Doch nachdem Radukic frisches Personal brachte, zog der ESV wieder auf 26:19 davon. Zwar versuchte die HSG noch eine komplette Manndeckung, doch auch die konnte den Eichenauern nichts mehr anhaben. So endete das Spiel mit 30:22 für den ESV.
Bayernliga, Bayernliga – Hey, Hey! Absoluter Wahnsinn! Vereinsgeschichte!


Im Anschluss feierte die Mannschaft ausgelassen mit ihren unglaublichen Fans mit dem ein oder anderen Kaltgetränk, ehe es nach einer nicht zu kurzen Kabinenparty mit dem Partybus zurück nach Eichenau ging. Dort angekommen wurde bis in die frühen Morgenstunden der größte Triumph der Vereinsgeschichte gebührend gefeiert (was auch erklärt, warum der Bericht diesmal etwas länger gedauert hat).

FAZIT:

Die Eichenauer ERSTE sichert sich nach einer überragenden Saison und 23 ungeschlagenen Spielen auch mit zwei absolut verdienten Siegen in der Relegation den Aufstieg in die Bayernliga und baut ihre Serie auf 25 ungeschlagene Spiele in Folge aus.
Die von Radukic und Leukert perfekt eingestellte Truppe, war auf dem Punkt da und lieferte, wenn es drauf ankam – und das obwohl ein Großteil der Truppe erst Anfang 20 ist. Wie schon im Laufe der regulären Saison, trug jeder Spieler seinen Teil zu diesem Wahnsinnserfolg bei, was den ESV extrem schwer ausrechenbar machte.
Aber auch den Laufern gebührt Respekt. Ihr habt ebenfalls eine unglaubliche Saison gespielt und man merkte zu jeder Zeit, dass ihr eine geschlossene Mannschaft seid, die uns alles abverlangte.
Abschließend bleibt nur noch der Dank an Unsere überragenden Fans. „Was ihr während der Saison gemacht habt, war schon unglaublich – aber was in den beiden Relegationsspielen abging, war wirklich einmalig!“, bedankte sich ESV-Captiano Claudio Riemschneider im Namen der Mannschaft.

Wir freuen uns darauf, nächste Saison zum ersten Mal in der Geschichte des ESV im Budrio-Tempel Bayernliga Handball präsentieren zu können.
Ihr wart schon lange bayernligareif – nun haben WIR nachgezogen!

Bis dann,
Eure Aufstiegs-ERSTE

Aleksandar Radukic, Coach
Oliver Leukert, Co
Katja Hoffmann, Physio
Leo Udovicic, 1
Sebastian Bauer, 2
Claudio Riemschneider, 3
Patrick Winkler, 4
Yannick Schweitzer (Tor und Rückraum), 5
Daniel Sattler, 6
Thomas Steinherr, 7
Florian Lutz, 9
Jonas Schönberg, 10
Dennis Haupt, 11
Fabian Richter, 13
Philipp Lemke, 16
Thomas Zerbes, 17
Philipp Burtscher, 18
Philip Krämer, 19
Markus Ortmeier, 20
Michi Trapp, 21
Matteo Geißler, 22
Moritz Bauer, 31
Manuel Riemschneider, 33
Felix Staudt, 99