HSG Isar-Loisach gg. Eichenauer SV – Die Sisyphusaufgabe

Am vergangen Sonntag sollten die Damen des Eichenauer SV nun also endlich ihr letztes Spiel dieser über weite Strecken erfolgreichen Saison bestreiten.
Gerade Trainer Stricker war frohen Mutes, bescherten ihm seine Damen doch bisher eine durchaus sehenswerte Rückrunde (8 Siege, 2 Niederlagen), gekrönt mit einem Last-Second-Sieg gegen die Drittliga-Reserve und den Aufstiegskandidaten der HSG-Würm-Mitte.
Doch wie schon im letzten Jahr sollte dieses Spiel kein Leichtes für die Eichenauer Damen werden, die ihrer Statistik eines unergründbaren Leistungsgefälles bei Auswärtsspielen leider ein weiteres Mal Bestätigung verliehen. So sollte dieses letzte Spiel die ganz eigene Sisyphusaufgabe unserer Damen werden. Einen Stein gab es zwar nicht. Dafür einen herzhaft aufgepumpten Gummiball.
Die Partie begann zunächst etwas schleppend. Kämpfte man zwar in der Abwehr über weite Strecken des Spiels und konnte so das ein ums andere Mal schöne Ballgewinne erzielen, schaffte man es nur selten diese auch in Zählbares umzumünzen. Unkonzentrierte Steilpässe und viele technische Fehler dominierten das Eichenauer Spielverhalten. So lief man über die gesamte Strecke der ersten Halbzeit bereits einem stabilen 3 Tore-Rückstand hinterher, ehe man sich mit einem Spielstand von 13:11 in die Halbzeit verabschiedete.
Hatte man vor dem Spiel noch vereinzelt eine melancholische Euphorie über diesen Saisonabschluss gespürt, war mit Schließen der Kabinentür jegliche Freude verschwunden. Zu enttäuscht war man über seine bisherige Leistung. Zwar konnte selbst ein möglicher Sieg keinerlei Veränderung mehr im Tabellengeschehen bewirken, allerdings wollte man sich nicht mit einer solchen Leistung aus dieser guten Saison verabschieden. So appellierte Trainer Stricker an seine Spielerinnen, sich noch einmal 30 Minuten zu konzentrieren und alle Kräfte zu mobilisieren.
Man machte sich also auf in die zweite Hälfte der Partie. Doch entgegen aller Hoffnung, konnte man den Erwartungen in keinster Weise Herr werden. Gerade zu sisyphossche Parallelen ließ diese zweite Hälfte in ihrem ganz eigenen Licht erscheinen. Die größtenteils mühsam in der Abwehr erkämpften Bälle sollten bis zur 50 Minute nicht mehr oft den Ball in das gegnerische Tor finden. Zwar konnte Eichenauers Torhüterin Petra Jäckle die ein oder andere Torchance der HSG vereiteln, der Rest der Truppe ließ jedoch fast im Minutentakt das Spiel kurz vor Erreichen des Gipfels wieder ins Tal der Eichenauer hinabrollen. Diese ertraglose Arbeit gipfelte in einem folgerichtigen Spielstand von 18:11 in der 40. Minute. Auch die Folgeminuten ließen kein anderes Bild erahnen. Zwar schaffte man es nun vereinzelt, die langsam Müde gewordene Abwehr der HSG zu durchbrechen. Trotzdem wuchs der Abstand beharrlich auf bis zu 10 Toren (27:17). Am heutigen Tage hatte man diesem Gegner nichts entgegen zu setzen. Lediglich einen Vorteil konnten die Eichenauer Damen ihrem griechischen Vorbild entgegenhalten: Ein Ende des Steine Rollens war in Sicht. Nach 60 Minuten wurde die Partie mit einem Spielstand von 27:19 vom über weite Strecken gut leitenden Schiedsrichtergespanns Walbrunn/ Jordan abgepfiffen.

Jetzt heißt es erstmal die langersehnte und wohlverdiente Pause zu genießen. Gerade gegen Ende der Saison machte sich das Schwinden der Kräfte nicht nur in personeller Hinsicht bei den Damen bemerkbar. In der kommenden Zeit steht zunächst noch der gemeinsame Saisonabschluss an, ehe man sich Hals über Kopf in die Vorbereitungen für das kommende Jahr stürzt. Die Damen des ESV bedanken sich für die zahlreiche Unterstützung und freuen sich bereits im September wieder auf dem Spielfeld zu stehen. Dann vielleicht sogar mit einigen neuen, jungen Gesichtern.