Teil 1: Eichenauer SV gegen TV Waltenhofen (25:18)

Am Freitag Abend war es also angerichtet. Das Spitzenspiel der BOL West. Erster gegen Zweiter. Die Damen des Eichenauer SV gastierten als Spitzenreiter beim Landesliga-Absteiger TV Waltenhofen.

Wie bereits im Spiel vergangene Woche standen die Vorzeichen dabei nicht besonders gut für die ESV Damen. Zwar war Coach Janos Viola aus seiner Corona-Zwangspause wieder zum Team zurückgekehrt. Schmerzlich musste man jedoch immer noch auf mehr als eine Hand voll wichtiger Spielerinnen verzichten, die sich von ihrer Corona-Infektion der vergangenen Wochen noch nicht erholt hatten. Zu allem Überfluss musste man am Freitag-Nachmittag auch noch die Nachricht verdauen, dass neben Verena Zerbes auch Katharina Schneider krankheitsbedingt pausieren musste, sodass der ohnehin schon dünn besetzte Kader weiter schmolz.

Doch eine Spielverlegung stand zu diesem Zeitpunkt der Saison leider nicht mehr zur Debatte. Und so machten sich die Damen mit mehr Zuschauern als Spielern hochmotiviert auf den Weg nach Waltenhofen. Mit Siegeswillen und Kampfeslust im Gepäck, zum wohl wichtigsten Spiel der Saison.

Auf der Hinfahrt ins knapp 120 km entfernte Waltenhofen stimmte man sich bereits ausgiebig auf das anstehende Spitzenspiel ein. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei McDonalds (Natürlich nur für Kaffee) fuhr man also den Bergen entgegen. Das einzig Gute am dünn besetzten Kader? Wir haben in zwei Autos gepasst und uns eine Menge Spritgeld gespart, welches in naher Zukunft wohl in andere Flüssigkeiten investiert wird. Sonst ist auf der Fahrt nicht viel passiert. Berge haben wir gesehen. Und Rehe.

Gut gelaunt strandete man pünktlich um 19:30 Uhr in Waltenhofen. Während die Gegner sich schon 50 Minuten vor Spielbeginn hochmotiviert ans Aufwärmen machten, liefen wir in der Kabine bereits langsam heiß.

Pünktlich um 20:30 Uhr eröffnete das an diesem Tag sehr souverän auftretende Schiedsrichtergespann Schaub/Seidel die Partie. Und der ESV legte sofort los wie die Feuerwehr. Völlig überrumpelt von einer so starken Anfangsphase der Gäste, sah sich der TV Waltenhofen bereits nach 8 Minuten im 2:5 Hintertreffen. Der ESV spielte vorne wie aus einem Guss und kämpfte in der Abwehr um jeden Ball. Torhüterin Uhl entschärfte gleich den ersten 7-Meter und gab ihrer Mannschaft weiteres Selbstvertrauen. Drei Treffer in Folge von Melli Steinherr erhöhten das Ergebnis zwischenzeitlich gar auf 4:9, ehe sich die Gäste zu einer Auszeit gezwungen sahen. Gegen Ende der ersten Halbzeit machte sich sodann die dünn besetzte Bank erstmals bemerkbar. Ein leichter Kräfteschwund auf Seite des ESV und ein anschließender Buzzer-Beater der Gäste sorgten für den 12:12 Pausenstand.

Doch davon ließ sich der ESV nicht beirren. Während die Gastgeberinnen wohl einiges zu besprechen hatte, kehrte der ESV nach wenigen Minuten aus der Kabine zurück und war bereit für Halbzeit Zwei. Viel zu ändern hatte man nicht. Kraft gut einteilen und clever zu Ende spielen.

Jessi Schweitzer, die an diesem Tag mit 9 Toren maßgeblich zum Sieg beitrug, eröffnete den Torreigen in der zweiten Hälfte der Partie. Ein weiteres schnelles Doppelpack von Steinherr ließ den ESV auf 12:15 davonziehen. Noch einmal kämpfte der TV sich auf ein 15:15 heran. Dies sollte jedoch der letzte Hoffnungsschimmer für die Gastgeberinnen in diesem Spiel gewesen sein. Die letzten 15 Minuten dominierten die Damen des ESV das Spiel völlig und ließen dem TV an diesem Tag keine Chance mehr auf einen Heimsieg. Während Viola/Lauer/Zerbes auf der Bank clever Regie führten, spielte der Rest der Mannschaft seinen Stiefel runter und sah sich so bereits wenige Minuten später einer sechs-Tore-Führung gegenüber. Zwei unhaltbar verwandelte Strafwürfe von Dani Herold sorgten in der 54. Minute für eine Vorentscheidung. In der letzten Viertelstunde gelangen den Hausherrinnen dank einer überragend aufgelegten Verena Uhl im Tor nur noch zwei Treffer. Als Schaub/Seidel das Spiel beim Stand von 18:25 abpfiff, hörte man die Anspannung der letzten Tage förmlich abfallen! Heute hatte man gezeigt, was man mit Teamgeist und einer geilen Mannschaftsleistung auf und neben dem Feld alles erreichen kann. Ein Sieg in dieser Höhe ohne wichtige Leistungsträger wie Zerbes und Schneider zeigt, was Teamsport ausmacht. Mit diesem Spiel hat man gezeigt, dass man zurecht den Platz an der Sonne in dieser Liga innehat und ein klarer Aufstiegsaspirant für diese Saison ist.

Teil 1 ist geschafft. Morgen geht es weiter gegen Ottobeuren.