Spannend bis zum Schluss

Am vergangenen Wochenende stand für die Damen des ESVs das schwere Auswärtsspiel gegen den LL-Absteiger TSV Ottobeuren an. Auch in der zweiten Saisonhälfte zeigte der Gegner Sonn- und Schattenseiten, so siegten sie gegen direkte Konkurrenten der Damen, aber unterlagen in eigener Halle gegen den Aufsteiger aus Murnau. Was die EVS-lerinnen nun an diesem Spieltag erwartete war also spannend.  Schon vorher versuchte man per Videoanalyse den Dreh- und Angelpunkt des Spiels der Ottobeurer auszumachen und so dem individuell starken Rückraum im Zusammenspiel mit ihrer Kreisläuferinnen Paroli bieten zu können.

Als pünktlich um 15:45 Uhr das Spiel im kalten Allgäu angepfiffen wurde, hofften die Damen die gesetzten Ziele umsetzen zu können, konsequente Abwehrarbeit mit schnellem Tempospiel nach vorne. Doch die Zuschauer sahen über die ersten zwölf Minuten ein etwas anderes Bild. Geprägt von einem der stärksten Abwehrauftritte, laut Trainer Werner Stricker, und einem leider immer wieder überhasteten Angriff. So schritt die erste Hälfte nur sehr mühsam voran. Doch nach dem ersten Tor durch Verena Zerbes schien der Knoten für die Starzelbacherinnen geplatzt. Man spielte vorne konsequentere Angriffe und Chancen aus, die auch endlich verwandelt wurden. Auch das Tempo des Angriffs nahm in dieser Zeit Fahrt auf. Durch einige Ballgewinne und dem ausgezeichneten Innenblock, gespielt von Melanie Riemschneider und Jessica Schweitzer, konnte man sich nun belohnen. Die einzigen kleinen Wermutstropfen in der ersten Halbzeit waren die abgefälschten Bälle in der Abwehr, die für Verena Uhl leider nicht zu halten waren. Dennoch war die Torhüterin an diesem Tag wieder sensationell aufgelegt und hielt die Damen ein ums andere Mal im Spiel und den Gegner auf Distanz.

Beim Stand von 7:6 aus Sicht der ESV-lerinnen ging es in die Kabine. Dort appellierte Stricker an die Deckung, das Steckenpferd des ESVs. Spielte man dort genau so konsequent und agil, könnte man dem Sieg einen Schritt näherkommen. Zurück auf der Platte agierten die Starzelbacherinnen an manchen Stellen zu hastig und in der Abwehr zu langsam. Der TSV schaffte es so in der 38. Minute erstmals auszugleichen. Dann wurde es kurios, innerhalb zehn Minuten wurden vier unterschiedliche Spielerinnen bei fünf 2-Minutenstrafen hinausgestellt. Passend dazu glich der Spielstand einem Schlagabtausch. Ging der TSV wieder in Führung legten die Damen des ESV nach. Durch eine weitere Überzahlsituation spielte der Rückraum Iris Stauch auf der linken Flügelposition frei, die wiederum eiskalt verwandelte. So stand es drei Minuten vor Schluss wieder 17:16 für die Starzelbacherinnen. In der letzten Auszeit, genommen von der Heimmannschaft, war die Devise klar. Hinten kompakt und geschlossen stehen und vorne den Ball ins Tor bringen. Angetrieben von der starken Bank wurde genau das umgesetzt. Durch ein hervorragendes Anspiel an den Kreis netzte Jessica Schweitzer den Ball zum 18:16 ein. Das sollte es eigentlich gewesen sein, doch der TSV nutzte eine kurze Schwächephase in der Abwehr aus. Die letzten zwei Minuten musste man nun in Unterzahl überstehen. Doch die Damen ließen sich davon nicht beirren, vorne spielte man die Zeit runter und hinten ließ man nur noch ein Tor zu.

So wurde das Spiel freudeumjubelt beim Stand von 18:17 für die Starzelbacherinnen abgepfiffen. Mit diesem Sieg und den zeitgleichen Niederlagen der Ligakonkurrenten, Germering und Isar-Loisach, festigen die Damen Rang 3 der BOL.

Nächste Woche steht dann eines der schwersten Auswärtsspiele der Saison auf dem Plan. Am kommenden Samstag treten sie um 18:00 Uhr beim ewigen Zweitplatzierten, dem SC Weßling, an. Hat man die letzten Jahre auswärts leider immer den Kürzeren gezogen, wollen die Damen diesmal an die historischen und fulminanten letzten Minuten des Hinspiels anknüpfen. Bei dem man das ganze Spiel als sicherere Sieger galt und am Ende durch einen 3:0-Lauf noch den Ausgleich schaffte.

Also unterstützt die Damen nächste Woche in Weßling.

(Hallenadresse: Meilinger Weg 16, 82234 Weßling)