
Nachdem man im Vorfeld der Partie den Pokal und die Urkunde für die souveräne Meisterschaft erhalten hatte, wollte man unbedingt auch im letzten Heimspiel ungeschlagen im Budrio-Tempel bleiben. Da man zudem nach langer Zeit das erste Mal endlich wieder mit Harz agieren durfte, war man gewillt souverän aufzutreten und freute sich auf die Partie.
Mit einer leicht veränderten Aufstellung ging man in das Spiel. Den deutlich besseren Start erwischte trotz aller Euphorie der Tabellenletzte aus Germering. Dies lag zum Großteil an den Eichenauer Hausherren, die vorne beste Chancen ungenutzt ließen und den gegnerischen Torwart von Beginn an regelrecht abwarfen. Da man hinten zudem noch nicht sicher stand, nutzten die geduldig aufspielenden Gäste die Fehler der Eichenauer aus. So befand sich die Starzelbach-Crew mit einem 0:3 Rückstand konfrontiert. Doch nach dem ersten Schock stabilisierte man sich allmählich in der Deckung und auch vorne klappte es mit dem Tore werfen. Basti Wolfgart bracht den ESV auf die Anzeigentafel, ehe sich der stark aufspielende Tim Lippert nach kraftvollem Eins Eins durchsetzte und zum 2:4 netzte. Durch weitere Treffer von Riemschneider, Wolfgart und Lippert gelang der 7:7 Ausgleich. Da man hinten mehrere Stops generierte, kam man nun auch wie gewünscht zu den einfachen Toren aus dem Tempospiel. So sah es danach aus, dass der ESV das Spiel nun auf seine Seite ziehen würde und seiner klaren Favoritenrolle gerecht wird. Doch leider kam alles anders. Zwar erspielte man sich weiterhin gute Chancen, scheiterte aber oftmals viel zu leichtfertig am gegnerischen Torwart. So waren es die Gäste, die nun zu den einfachen Toren aus dem Tempospiel kamen und wieder davonzogen. Da der Ball im Angriff einfach nicht mehr ins Tor wollte, wuchs der Eichenauer Rückstand bis auf 7:12 an und man versuchte mit der Auszeit den Lauf der Gäste zu unterbinden und sich neu zu sammeln. Die Auszeit zeigte Wirkung und der ESV verkürzte zumindest auf 9:12. Doch da man weiterhin mit den lange ausgespielten Angriffen der Germeringer Probleme hatte, wuchs der Rückstand erneut an. So kam es, dass der ESV zum ersten Mal mit einem hohen Rückstand den Gang in die Kabine antreten musste.
Nach einer emotionalen Ansprache von Coach Felix Staudt, sah man eine wie komplett ausgewechselte Mannschaft auf dem Parkett. Der sehr treffsichere Basti Wolfgart verkürzte auf 12:16. Obwohl man sich eine Zeitstrafe fing, konnte man den Rückstand Tor um Tor verkürzen. Einen großen Anteil daran hatte der sehr gut haltende Bartosz Przybylak, der nun im Eichenauer Gehäuse begann. Durch diese Paraden kam man sehr gut ins eigene Tempospiel und Chris Lieb war nicht mehr zu bremsen und steuerte binnen kürzester Zeit drei Treffer ein. So stand nach nur sieben gespielten Minuten im zweiten Durchgang zum ersten Mal in dieser Partie die Eichenauer Führung auf der Anzeigentafel. Zwar glichen die Germeringer Gäste noch einmal zum 17:17 aus, doch in den Folgeminuten spielten nur noch die Eichenauer. In der Abwehr hatte man nun den gewünschten Zugriff, was auch an der deutlich verbesserten Intensität lag und vorne nutzte man die sich bietenden Chancen fortan deutlich konsequenter aus. So betrug der Vorsprung eine Viertelstunde vor Spielende bereits 22:18. Die zwei Gegentore in den 15 Spielminuten im zweiten Durchgang waren ein deutlicher Beleg für die Leistungssteigerung im Defensivverbund. Jakob Grüner mit zwei Treffern und Max Hoffmann aus spitzem Winkel sorgten für die 25:18 Führung und für zufriedene Gesichter auf den Rängen. Nach weiteren Treffern von Lieb, Wolfgart und Riemschneider betrug der Vorsprung erstmals acht Treffer (28:20). Viel passierte nicht mehr, so dass das Spiel mit einem am Ende verdienten 29:23 Erfolg für die Eichenauer Hausherren endete.
FAZIT:
Trotz oder vielleicht gerade weil man zuerst zur Meisterschaft beglückwünscht wurde und sich freute, endlich wieder mit Harz spielen zu dürfen, verpasste man die Anfangsminuten und war nicht voll konzentriert. Insbesondere die vielen freien Wurfchancen, die man ungenutzt ließ, waren sicherlich etwas auf das Harz zurückzuführen – wenngleich es in diesem Ausmaß nicht so passieren darf. So ging man mit einem verdienten Rückstand in die Pause und musste im zweiten Durchgang alles daransetzen, die Kurve zu bekommen und das Spiel auf seine Seite zu ziehen. Dies gelang dem Meister auch bravourös. Mit insgesamt 11 Toren Differenz bei nur sieben zugelassenen Gegentoren entschied man den zweiten Durchgang souverän für sich und ließ keine Zweifel mehr aufkommen. So behielt man alle möglichen Punkte im heimischen Budrio-Tempel.
Im Anschluss wurde noch Patrick Meyer verabschiedet und ESV-Legende Thomas Steinherr ein nach über 20 Saisons gebührender emotionaler Abschied bereitet, wobei wir die Hoffnung immer noch nicht ganz aufgegeben haben, dass er nochmal für unsere ERSTE aufläuft, da er einfach nicht wegzudenken ist 🙂
Weiter geht es zur ungewohnten Anwurfzeit am kommenden Samstag mit dem letzten Spiel der Saison 24/25. Bereits um 12:30 Uhr gastieren die Eichenauer bei der Reserve aus Herrsching am Ammersee.
Bis dann,
Eure ERSTE