ERSTE gegen Ligaprimus

Nachdem die Personalsituation am Starzelbach vor dem Spiel beim Ligaprimus ihren Höhepunkt erreichte – was stark an vergangene Spielzeiten erinnerte – und man Gefahr lief mit nur sechs etatmäßigen ERSTE-Herren-Spielern anreisen zu müssen, musste gehandelt werden. Gesagt, getan. Wie es oftmals in Bayerns höchster Spielklasse Usus ist, schlug man am Starzelbach auf dem internationalen Transfermarkt zu. Und wie! – Im ganz großen Stil! Man erinnerte sich an einen alten Weggefährten, der in der zweiten Mannschaft des ESV längst Kultstatus genießt. Die Rede ist von Felix Dörr, einem vor dem Brexit flüchtenden und um Asyl winselnden Kreisläufer jenseits der Hundertkilomarke, der auf dem besten Weg war in seiner vorrübergehenden Zwangsheimat zu Englands Verteidiger des Jahres, kurz EDPOY (= Englands Defender of the Year) zu avancieren, allerdings aus gegeben politischen Angespanntheiten sofort bereit war, der Insel schnurstracks den Rücken zu kehren, wenn der ESV ruft. Mit seinem kongenialen Mitspieler und Partner in Crime, Anselm Fuchs, in der Szene besser bekannt unter dem Namen “Bono“ – nein es hat nichts mit dem Sänger von U2 zu tun – konnte der langjährige Kapitän der Zweiten Mannschaften, der unlängst sein vorübergehendes Karriereende in der DRITTTEN bekannt gab, ein weiterer Hochkaräter von einer feucht fröhlichen Busfahrt binnen Sekunden überzeugt werden. Um dem Anlass gebührend gekleidet zu sein, ließ sich Bono in einer Nacht und Nebelaktion noch eine Maßanfertigung der aktuellen Trikot-Kollektion vom Schneider und Beflocker seines Vertrauens anfertigen. Selbstverständlich mit seiner Nummer 23. Als dritter im Bunde, gelang es den Mannschaftsverantwortlichen mit Lucas Büscher, einem aufstrebenden jungen und dynamischen Sportwissenschaftler, der der Eichenauer Talentschmiede entstammt, mit ins Boot zu holen. Lucas willigte trotz dem bekannten Stress in den Semesterferien sofort ein und war Feuer und Flamme für die Partie. Als wären diese drei Hochkaräter nicht genug, nutzte der Präsident in diesen unruhigen Zeiten seines Flaggschiffs selbstlos die Gunst der Stunde und ging mit bloßem Beispiel voran und war bereit sich auf dem Parkett selbst in die Schusslinie zu stellen. Die Wählerschaft für die kommenden Legislaturperioden dürfte ihm so auf ewig sicher sein. Dabei muss erwähnt werden, dass es sich bei Gerhard “Murdoc“ Fink keinesfalls, wie es sein Amt möglicherweise vermuten ließe, um einen unsportlichen, schlipstragenden Anzugträger handelt. Nein, ganz im Gegenteil. Als Dirigent seines Ensembles, seiner DRITTEN Mannschaften, deren interne Torjägerkanone er zwischenzeitlich vor einem ehemaligen 180-Tore-Landesliga-Torschützenkönig, nennen wir in NAIROLF HCSOB, souverän anführte, schrammte er nur denkbar knapp an der Final4-Teilnahme vorbei.

So machte sich die neuformierte Eichenauer ERSTE mit dem Bus – die bereits gecharterte Airline konnte aufgrund technischer Probleme wie es vom “Präsidenten auf Lebenszeit“ hieß, leider nicht starten – und dem besten Gewissen im Gepäck dem faschingswütigen Publikum ein Spektakel zu bieten auf den Weg ins weit entfernte Rhöntal.

Kurz vor der Partie wurde es noch einmal turbulent. Als Coach Radukic realisierte, dass es Präsident Murdoc, der inzwischen seinen aus der Knochenmühle Bezirksklasse a.K. Ost gestählten Körper fertig in Schale geworfen hatte, mit seiner Ankündigung zu spielen tatsächlich ernst meinte, muss er sich wohl gedacht haben: „Wenn der spielt, spiel ich auch!“. Wieder ein Spieler mehr. Die Auswechselbank war prall gefüllt, wie lange nicht mehr. Fehlte nur noch eines, eine abschließende, motivierende Ansprache musste her. Kurz gesagt, es war Oli-Time. Leider gilt hier das alte Sprichwort „What happens in the Kabine, stays in the Kabine“.

Allerdings scheint es einen Maulwurf im Team zu geben. Denn am späten Abend gelangten interne Details an die Presse und somit in die Gazetten Bayerns. Ein unbekannter, der Zugang zur Kabine gehabt haben soll und unter allen Umständen ungenannt bleiben wollte, sprach von einem verrücktgewordenen Piraten, der eine lodernde Ansprache hielt. Zwar ist noch Fasching, doch diese Aussage erscheint doch sehr weit an den Haaren herbeigezogen. Oberste Priorität am Starzelbach hat nun den Maulwurf ausfindig und mundtot zu machen, ehe man sich wieder dem operativen Geschäft widmen wird.

Handballgespielt wurde auch auch noch. Das Spiel endete mit einer 19:31-Niederlage.

 

Bis Samstag um 18:00 Uhr im Budrio-Tempel,

 

Eure ERSTE